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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Anton “Toni” Allemann

geboren am 6.1.1936; gestorben am 3. August 2008.

Allemann absolvierte von 1964 bis 1966 50 Erstligaspiele für den Club, in denen ihm 8 Treffer gelangen.

Abbildung entnommen aus Jenrich (Hg.): Radi, Buffy und ein Sputnik

Der 27fache schweizerische Nationalspieler, der schon bei den Young Boys Bern, mit denen er dreimal den Schweizer Meistertitel erkämpfte, beim Hayes FC in England und beim AC Mantua gespielt und auch an der Weltmeisterschaft 1962 in Chile teilgenommen hatte, wurde zu Beginn der Saison 1964/65 von PSV Eindhoven geholt, um als quirliger, dribbelstarker und torgefährlicher Linksaußen die Angriffsmisere der Vorsaison zu beheben, und stellte vorübergehend auch eine Bereicherung des Clubspiels dar. Allerdings hielt sein Trainer Gunter Baumann nichts von ihm und meinte: „Für den hätte ich keine Mark ausgegeben!“

Lange Zeit wurde er von verschiedenen Zeitschriften mit 6 Treffern als unangefochtener Spitzenreiter im Torwandschießen des ZDF-Sportstudios geführt. Beim ZDF selbst stand er dagegen mit 5 Treffern in der Statistik. Beim Zusammenstellen des Videos „30 Jahre aktuelles Sportstudio“ sah man sich aber die alten Bänder noch einmal an und stellte fest, dass er nur 4mal ins Schwarze getroffen hatte. Er selbst denkt gern an seinen damaligen Auftritt zurück. Eine Stunde vor der Sendung war er schon im Studio und ließ die Zeit nicht ungenutzt. Seine Erinnerungen gab er so zu Protokoll: „Ja, das war eine Gaudi! Ich trainierte auf die Torwand. Eine halbe Stunde vor der Sendung hatte ich die schon unten rechts kaputtgeschossen.“ Der Moderator, „Krämer oder so ähnlich hat der geheißen“, habe einen Schreck bekommen und gejammert: „Mein Gott, Herr Allemann, bitte mit ein bisschen mehr Gefühl!“ Die Torwand wurde provisorisch geflickt, dann kam der Auftritt. Bis dahin war Uwe Seeler mit schlappen zwei Treffern der beste Torwandschütze gewesen. Allemanns eigene Worte dazu lauteten später: „Der erste Schuss: rein! Im Publikum ein kleines Raunen. Der zweite Schuss: rein! Großes Raunen im Publikum. Der dritte Schuss: rein! Jetzt standen schon einige Leute von ihren Sitzen auf. Den vierten Schuss wollte ich auch unten rechts setzen. Da rief der Moderator: ‚Stopp, stopp, Herr Allemann, Sie müssen oben schießen!’ Also, der vierte Schuss: oben rein! Jetzt konnte ich fast nicht mehr vor Lachen. Im Spaß habe ich dann dem Moderator gesagt, er soll mir etwas Schwereres bringen, die Torwand ist zu leicht für mich. Die letzten beiden Bälle habe ich dann gar nicht mehr geschossen.“ Obwohl er also nur 4mal getroffen hatte, blieb er fünf Jahre lang einsamer Spitzenreiter. Kaum einer der folgenden Stars traf öfter als einmal. Bis dann Anfang der 70er Jahre etwas Entscheidendes geschah. „Das hatte wohl am deutschen Image gekratzt, dass ausgerechnet ein Schweizer weit vor den deutschen Fußballern lag“, vermutete er später als Grund für die Vergrößerung der beiden Löcher, „Bei mir passte an jeder Seite des Balles gerade noch ein Finger dazwischen. Dann wurden die Löcher einfach ein paar Zentimeter größer gemacht.“ Von da an trafen die Schützen öfter, und Allemann war mit seinen vier Treffern schnell nur noch einer unter vielen.

Nach seinem Gastspiel in Nürnberg schoss er seine Tore für Grasshoppers Zürich, den FC La Chaux-de-Fonds und den FC Solothurn, bevor er seine Karriere 1973 als Spielertrainer beim FC Schaffhausen beendete. Danach war er eine Zeitlang als Trainer tätig und betreute unter anderem wiederum den FC Schaffhausen. Seither lebte er in einer Villa nahe des Züricher Flughafens Kloten und arbeitete als Prokurist und Abteilungsleiter in der Computerbranche.

Allemann verstarb am 3. August 2008 im Alter von 72 Jahren. Er erlag bei einem Tennisturnier in Klosters einem plötzlichen Herztod.