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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Sasa Ciric

geboren am 11.1.1968;

Ciric absolvierte in der Saison 1997/98 17 Zweitligaspiele für den Club, in denen ihm 10 Treffer gelangen. In der Saison 1998/99 spielte er 28mal in der 1. Liga und schoss dabei ebenfalls 10 Tore. In der Saison 2002/03 erzielte er in 27 Erstligaeinsätzen 12 Treffer. In der Zweitligasaison 2003/04 kam er in 20 Spielen zu 9 Torerfolgen.

Die Laufbahn des in Kumanovo geborenen mazedonischen Nationalspielers begann bei Sloga Skoplje  Die nächste Station war Metalurg Skoplje. Von dort wechselte er zu P elister Bitolj. Über ZSKA Sofia und Vardar Skopje kam er zum FC Aarau, von wo ihn der Club 1997 für 1 Million Schweizer Franken holte.

Über den Beginn seiner Karriere erzählte er: “Mit dem Fußball habe ich erst mit 18 Jahren begonnen, nach der Schule. Eigentlich wollte ich lieber Informatik studieren, für Fußball habe ich mich nie so recht interessiert. Aber meiner Familie fehlte das Geld und mein Vater hat mich regelrecht zum Spielen gezwungen. Manchmal muss man dem Glück eben auf die Sprünge helfen".

Sein Weggang sorgte in Aarau für große Sorgen. Der Schweizer Erstligist hatte zwar mit dem Transfer allein ein Drittel der Jahresgehaltssumme der gesamten Mannschaft verdient, aber man weinte Ciric nicht nur eine Träne nach. “Der Abgang reißt ein großes Loch in die Offensive”, schrieb die Aargauer Zeitung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einer Achillessehnenoperation war der Stürmer in seinen letzten Spielen förmlich explodiert und hatte in 13 Spielen 12 Tore erzielt, davon allein drei in seinem Abschiedsspiel gegen Lausanne. “Die letzten Sekunden im Brügglifeld werde ich nie vergessen”, beteuerte er auch später noch.

Auch der Spieler selbst wusste im ersten Moment nicht, ob er lachen oder weinen sollte, hatte er sich doch in der Kleinstadt Aarau sehr wohl gefühlt und das kleine Stadion des FC so richtig liebgewonnen, in das pro Spiel im Durchschnitt etwa 4000 Zuschauer kommen.

Die Verpflichtung des Stürmers in der zweiten Saisonhälfte erwies sich 1997/98 als der große Glücksgriff, denn es waren vor allem die wichtigen Tore des nervenstarken Mazedoniers, die das entscheidende i-Tüpfelchen auf dem Weg zum Aufstieg darstellten. Schon bei seiner Ankunft am Nürnberger Flughafen strotzte er vor Selbstbewusstsein: “Ich bin ein Siegertyp. Ich will so viele Tore schießen, wie wir zum Aufstieg brauchen.” Nach seinem ersten Einsatz gegen Gütersloh zu Beginn der Rückrunde wurde er zwar wegen des fehlenden Torerfolgs schon als Fehleinkauf tituliert, doch in den folgenden Spielen machte er seinem Ruf als Stürmer mit Torriecher, Vollstrecker und Vorbereiter alle Ehre. Sonderlich schnell war er zwar nicht, spielte aber dynamisch, trickreich und torgefährlich. Seine Tore erzielte er mit dem Kopf oder auch mit wuchtigen Schüssen aus der Drehung. Er vollführte bildschöne Kabinettstückchen und bestach durch eine hervorragende Technik bei der Ballannahme und bei der Abschirmung des Balles vor dem angreifenden Gegner. Schnell sprach es sich herum, dass er für ein Tor oft nur eine halbe Chance benötigte. Auch als der Club in der Aufstiegssaison am Schluss stark schwächelte, blieb er stets einer der Besten und schoss weiter Tor um Tor. Für das letzte Auswärtsspiel der Saison bei den Stuttgarter Kickers, das letztendlich den vorzeitigen Aufstieg brachte, verzichtete er sogar auf einen Einsatz beim zeitgleich stattfindenden Ländespiel gegen Bosnien.

Ein kurioses Tor erzielte er am 19. Spieltag der Saison 1997/98 in Freiburg. Nach einer Wiesinger-Flanke prallte er mit Torwart Reus zusammen und schoss dann im Sitzen zweimal den Torhüter an, bis er endlich beim dritten Versuch den Ball im Tor unterbringen konnte. Am darauffolgenden Spieltag erzielte er gegen den VfB Leipzig zwei Tore, wobe er jeweils zuerst den Innenpfosten traf. Beim zweiten Treffer prallte der Ball sogar zuerst ins Feld zurück, traf aber das Knie von Torhüter Ananiev und kullerte schließlich doch ins Tor. Cirics Kommentar: “Der Pfosten ist ein prima Partner.”

Abbildung entnommen aus Bausenwein u.a.: Wir sind wieder da
Im letzten Auswärtsspiel der Saison 1997/98 bei den Stuttgarter Kickers
köpft Sasa Ciric das 1:0.
Das Spiel endete 1:1 und der Club war aufgestiegen
.

Abbildung entnommen aus Bausenwein u.a.: Wir sind wieder da
Sasa bei der Aufstiegsfeier nach dem letzten Heimspiel gegen Cottbus ...

Abbildung entnommen aus Bausenwein u.a.: Wir sind wieder da
... und nochmal - weil’s so schön war!

In der Saison 1998/99 verletzte er sich im Oktober beim Spiel gegen den VfB Stuttgart schwer. Nach einem Zusammenprall mit Pablo Thiam wurde er mit einem Jochbein-, einem Augenboden- und einem Kieferbruch vom Platz getragen. Vier Monate, schätzten die Ärzte, müsse er pausieren. Nach sensationellen fünf Wochen stand Sasa - Metallplatten im Schädel und das Gesicht noch verschwollen - gegen Hansa Rostock wieder auf dem Platz und ... erzielte zwei Kopfballtore!

Einer seiner selbstbewussten Aussprüche war: “Ich will mit dem Club in die Champions League.” Leider kam es nicht dazu.

1999 ging er für 4 Millionen Mark zu Tennis Borussia Berlin. Der Club musste ihn, der unbedingt bleiben und direkt wieder aufsteigen wollte, verkaufen, um sein finanzielles Überleben zu sichern. 2000 wechselte er zu Eintracht Frankfurt.

Im Sommer 2002 dann die Sensation: Sasa Ciric kehrte zum Club zurück. Trotz einer angebotenen Vertragsverlängerung in Frankfurt entschloss er sich für seine Wahlheimat Nürnberg. Nach einigen Gesprächen und einem ärztlichen Check, den er erfolgreich bestand, meldete Klaus Augenthaler die Rückkehr des verlorenen Sohnes, der einen stark leistungsbezogenen Vertrag unterschrieb und gegenüber seiner Zeit in Berlin und Frankfurt erhebliche finanzielle Abstriche machte. Sasas erster Kommentar: “Ich bin so glücklich. Mein größter Wunsch, zum Karriereende wieder dieses einzigartige rot-schwarze Trikot tragen zu dürfen, geht in Erfüllung.” Den begeisterten Fans versprach er: “Angst kenne ich noch immer nicht. Ich halte notfalls die Rübe noch hin, wenn sich andere den Fuß verrenken. Ich weiß, dass der Trainer jüngere Spieler hat und werde jede Entscheidung akzeptieren, egal ob ich von Beginn an spiele oder eingewechselt werde. Wenn ich auf dem Platz stehe, werde ich jedenfalls alles geben. Ich bin glücklich wieder im Club-Trikot spielen zu dürfen. Ich habe die letzten drei Jahre davon geträumt, nochmals vor der Nordkurve zu stehen, um gemeinsam mit unseren Fans zu jubeln."

Im ersten Punktspiel der Saison, das mit 1:3 gegen Bochum verlorenging, konnte Ciric als einziger Spieler auf Seiten des FCN überzeugen. Während die komplette Viererkette vom Kicker die Note 6 erhielt, bekam Ciric eine 2 und stand somit sogar in der Kicker-Elf des Spieltags. In den folgenden Spielen erzielte er Tor um Tor und hatte entscheidenden Anteil daran, dass der Club zur Winterpause nicht auf einem Abstiegsplatz stand. Gegen Bayern München erzielte er im September das 1000. Bundesligator des 1. FCN. Sein Kommentar: “Unbeschreiblich, unglaublich, mit diesem Tor gehe ich in die Club-Geschichte ein. Mein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen." Im selben Atemzug erinnerte er an Max Morlock, der einst das erste Tor für den Club in der neugegründeten Bundesliga erzielt hatte: “Morlock hat für den FCN Großartiges geleistet. Ich bin stolz, dass ich ihm ein bisschen nacheifern konnte.” Die Nürnberger Fußball-Welt huldigte Ciric schon vor dem Anpfiff. Mit einer sensationellen Choreographie feierte sie ihr Idol. "Sasa Ciric" war in großen Buchstaben auf den Rängen der Nordkurve zu sehen. Der Name eingebunden in die makedonische Nationalflagge. "Einfach überwältigend. Ich weiß nicht, wie ich den Fans danken kann. Ich versuche es halt mit Toren."

Im Dezember verlängerte man seinen Vertrag zu denselben Bedingungen (also stark leistungsbezogen bei einem Grundgehalt von 5000 Euro und einer Einsatzprämie, über deren Höhe die Spekulationen von 5000 bis 8000 Euro reichen) um ein weiteres Jahr bis 2004. "So machen wir das jetzt Jahr um Jahr. Bis 2006", fügte der 34-Jährige schelmisch grinsend an.

Welch feiner Mensch Ciric ist, zeigt auch folgender Artikel der Nürnberger Nachrichten vom   24. 12. 2002: “Ciric kümmert sich seit geraumer Zeit um Not leidende Menschen in seinem Heimatland Mazedonien. Unter anderem betreut er dort zwei Familien, die während des Krieges ihre gesamte Existenz verloren haben und im Grunde genommen nicht wissen, wie es weitergehen soll. Auf Initiative der deutschen Botschaft in Skopje – Cirics Heimat- und Nürnbergs Partnerstadt – ist auch Kontakt zu einem dreijährigen Mädchen hergestellt worden. Die Kleine wurde von einem Projektil getroffen und lebensgefährlich verletzt. Selbst zwei Operationen waren bislang erfolglos. Ciric müht sich um spontane Unterstützung, auch finanzieller Art. ‘Ich werde alles tun, damit das Mädchen wieder gesund wird’, sagt er. Der beliebte Spieler, bislang bester Club-Torschütze dieser Saison, fliegt am Montag nach Skopje, um sich der Sache anzunehmen. Im Urlaub, wohl gemerkt.”

Im Frühjahr 2003 verlängerte Ciric seinen Vertrag bis 2004. Im April aber fiel der verwunderten Öffentlichkeit auf, dass Ciric seine allseits bekannte und beliebte Fröhlichkeit völlig verloren hatte. Klaus Augenthaler erklärte, Sasa sei nicht fit, und verordnete ihm ein Spezialtraining. Alles Rätseln half nichts, die Gründe für seine Missstimmung waren nicht aus Ciric herauszulocken. Schon allein deshalb nicht, weil er alle Interviewwünsche der Presse ablehnte. Erst nach der Entlassung Klaus Augenthalers, war er wieder der Alte. Die Vermutungen, dass es zwischen ihm und dem Trainer zum Zerwürfnis gekommen war, hatten sich somit bestätigt. Unbestätigt blieb allerdings die von der tschechischen Nachrichtenagentur CTK kolportierte Aussage David Jarolims, Ciricsei der Anführer einer Revolte gegen Augenthaler gewesen. Jarolim beeilte sich, diese Meldung schnellstmöglich zu dementieren.

Am Anfang der Saison 2003/04 kam Ciric noch einige Male in der Startelf zum Einsatz. Nachdem der Club aber Oktay und Robert Vittek verpflichtet hatte, schien die “Ära Ciric” zu Ende zu gehen. Sasa durfte nur noch auf der Bank Platz nehmen. Allzu deutlich zeigte sich, dass er von der Schnelligkeit her den Spielen in der Zweiten Liga einfach nicht mehr gewachsen war. Trainer Wolfs Kommentar: “Irgendwann ist die Zeit nun mal vorbei. Ich habe Ciric in dieser Saison nur gegen den KSC stark gesehen. Außerdem ist er kein Konterspieler.” Ein Hintertürchen ließ er ihm allerdings offen: “Wenn Ciric Leistung bringt, scheue ich mich nicht, ihn einzusetzen.”

Bald aber lief Ciric wieder regelmäßig für den 1. FCN auf und erzielte manch schönes und wichtiges Tor. Am Saisonende war seine Zeit dann aber definitiv vorbei. Trainer Wolf plante nicht mehr mit ihm, da der Club den Aufstieg schaffte und Ciric für die erste Liga zu langsam sei.

Völlig überraschend gab es im März Querelen um Cirics Zukunft. Ex-Manager Edgar Geenen hatte ihm angeblich den Posten eines Scouts versprochen, der aber inzwischen von Wolfgang Wolfs Bruder Arno übernommen worden war. So unterschrieb Ciric einen Vertrag als Fanbeauftragter, obwohl ihn dieses Amt nicht interessierte. Ihm war angeblich gesagt worden, er solle den Vertrag annehmen, was weiter zu machen sei, werde man später sehen. Wie sich herausstellte, war aber weiter nichts mehr zu machen. Ciric zeigte sich darüber sehr enttäuscht, doch der Verein war nicht bereit, ihm ein anderes Angebot zu machen. Cirics Reaktion: “Von jetzt an spiele ich nur noch für die Mannschaft und die Fans.” So deutete sich ein Abschied im Unfrieden an.

Zu allem Überfluss brachte sich Ciric durch eine Tätlichkeit im fünftletzten Saisonspiel, die eine vierwöchige Sperre bis zum Saisonende nach sich zog, auch noch um eine angemessene Verabschiedung von Fans und Verein. Aus dem geplanten Abschiedsspiel beim letzten Heimauftritt der Saison konnte somit nichts werden.

Nach dem letzten Saisonspiel zog Ciric Bilanz über seine Nürnberger Jahre. Über sein schönstes Erlebnis sagte er: “Von den beiden Aufstiegen abgesehen das Spiel gegen den FC Bayern in der Saison 2002/03, als ich das 1000. Bundesliga-Tor für den Club erzielte. Bei diesem Elfmeter haben mir richtig die Beine gezittert, Oliver Kahn erschien plötzlich riesig groß. Schon vor der Partie hatten die Fans mir zu Ehren eine Choreografie mit der mazedonischen Flagge organisiert. Dieser Moment hat mich unheimlich stolz gemacht, weil es zugleich eine tolle Sache für mein Heimatland war. Seitdem ist ganz Mazedonien Club-Fan." Gefragt nach seinen besten Mitspielern meinte er: "Da gibt es sicher mehrere. Am Anfang waren es Michael Wiesinger, von dessen Flanken ich oft profitierte, und mein Sturmpartner Markus Kurth, der unheimlich viel für mich gearbeitet hat. Gut verstanden habe ich mich später auch mit Pavel Kuka. Von der aktuellen Truppe halte ich vor allem Jacek Krzynowek für einen sehr guten Spieler. Mein bester Kumpel im Team ist Martin Driller - schade, dass er nun bei der offiziellen Aufstiegsfeier nicht dabei sein durfte. Und Andy Wolf ist wie ein Sohn für mich." Seine nächsten Ziele formulierte er so: "Jetzt genieße ich erst einmal das Leben und fahre mit meiner Familie in Urlaub. Dann werde ich mir einen Verein suchen, bei dem ich gebührend Abschied vom Fußball nehmen kann. Eigentlich wollte ich nach dieser Saison aufhören, aber ich mag meine Karriere einfach nicht auf der Tribüne beenden. Ich möchte noch ein paar Monate spielen und dann mit einem Abschiedsspiel gegen die mazedonische Nationalelf abtreten." Seine Gefühle über den Abschied aus Nürnberg schilderte er folgendermaßen: "Im Profifußball geht es eben nur noch um das Geschäft, für das Menschliche bleibt kein Platz mehr. Das Kapitel Nürnberg ist für mich abgeschlossen, mein Haus in Eibach steht zum Verkauf. Aber vielleicht ist es besser, man geht, wenn man ganz oben ist. So können mich die Fans immer in guter Erinnerung behalten. Und ich werde freundlich auf Wiedersehen sagen, von meiner Seite wird es jedenfalls kein böses Wort gegen den Verein geben. Schließlich habe ich hier tolle Zeiten erlebt und auch viele Freunde gefunden." Spaßhaft meinte er: “Ich habe mein Saisonziel nicht erreicht, also muss ich den Verein verlassen, so einfach ist das. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere Verein an meine Qualitäten und ruft an. Ich werde eine Anzeige in der Zeitung unter der Chiffrenummer 2376 mit dem Text ‘Guter Mensch, Mitte 30, mit viel Fußballerfahrung und Kopfballstärke bietet alles und steht Ihnen übers Wochenende zur Verfügung’ aufgeben.”

Letztendlich verkaufte Ciric sein Haus in Eibach. Seine Familie ging zurück nach Mazedonien, er selber wechselte für eine Saison zu den Offenbacher Kickers in die Regionalliga. Aus der einen Saison wurden zwei, doch in der Spielzeit 2005/06 wurde Ciric nach dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga aufgrund einer schweren Verletzung nicht mehr eingesetzt. 2006 beendete er schließlich seine aktive Laufbahn.

Im Anschluss daran wurde er in seiner mazedonischen Heimat kurzfristig Präsident des Zweitligisten Meridian FCU ist, bei dem er sich auch selbst fit hielt. Der Verein war zu dieser Zeit fast Pleite, da ihm der Sponsor abgesprungen war. Ciric stieg mit einem Sponsor ein, um den Verein zu retten, war aber nur ein Jahr in dieser Funktion tätig. Als der Verein wieder aufgestiegen war, beendete er sein Engagement.

Danach beriet er junge Spieler aus Serbien und Mazedonien und versuchte sie zum Beispiel nach Deutschland zu vermitteln. In seinem Heimatort Kumanovo betrieb er nebenher ein Sportheim. Außerdem wurde er Gesellschafter bei einer Fluggesellschaft, die hauptsächlich von Deutschland in die Balkanländer fliegt und arbeitete noch bei einer anderen Firma mit, die Fußbälle für Fanshops vertreibt.

Seit der Saison 2006/07 spielte Ciric parallel dazu für Victoria Erlangen in der A-Klasse. Aufgrund seiner aktuellen Tätigkeit in Mazedonien wird er allerdings nicht in jedem Spiel zum Einsatz kommen können. Eingefädelt wurde der Deal durch den Vorsitzenden des Vereins, John Fröhlich, der beim Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas für Schuh-Sonderanfertigungen zuständig ist und Ciric daher kennt. Ciric sicherte zu, für die Victoria zu spielen, wenn er zu Besuch in seinem Haus in Eibach ist. Fröhlich: “Wenn er Termine in Franken hat, wird er sie so legen, dass er am Wochenende hier ist. Ich hoffe auf zehn bis 15 Einsätze bei uns – das wäre gigantisch.” Mit dem prominenten Neuzugang haben sich die Ziele des Vereins allerdings nicht geändert: “Wir wollen Spaß am Fußball haben”, sagt Fröhlich und peilt einen einstelligen Tabellenplatz an. Der erste Einsatz Cirics bei Victoria ließ allerdings lange auf sich warten. Erst Mitte März 2007 war es im Heimspiel gegen die SpVgg Zeckern so weit.

Im Winter 2008/09 erzählte Ciric in einem Interview: “Wir sind Herbstmeister geworden. Wir machen auch kein Training. Aber wenn wir aufsteigen, habe ich ein Problem. Dann muss ich wohl auch trainieren. Es macht auf jeden Fall Spaß. Das sind alles gute Jungs in der Mannschaft. In der dritten Halbzeit, in der Kneipe, sind wir auf jeden Fall die Stärksten.”

Über sein Verhältnis zum 1. FC Nürnberg sagte Ciric später: “Am Anfang habe ich es nicht geglaubt, als Leute zu mir sagten: Einmal Club immer Club. Aber so ist es wirklich. Als die Zeit als Club-Spieler vorbei war, habe ich gemerkt, dass ich den Verein wirklich vom ganzen Herzen liebe. Es ist nicht so, dass ich mir jedes Champions-League-Spiel angucke. Eigentlich schaue ich mir nur die Nürnberg-Spiele an.”

Für sein Heimatland Mazedonien bestritt Ciric insgesamt 26 Länderspiele.