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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Reinhold Schöll

geboren am 23.10.1955;

Schöll war ein ehemaliger Jugendspieler des 1. FCN. Von 1974 bis 1978 absolvierte er 36 Spiele in der 2. Bundesliga und traf dabei 3mal. Von 1978 bis 1984 spielte er 90mal in der Erstligamannschaft des Club. In der Saison 1979/80 kam er 14mal in der Zweitligamannschaft zum Einsatz. Insgesamt trug er 301mal das Clubtrikot.

Abbildung entnommen aus: 75 Jahre 1. FC Nürnberg
1974 wird die Clubjugend durch ein 1:0 über den 1. FC Köln deutscher Jugendmeister:
oben v.l.n.r.: Kraus, Steuerwald, Dorok, Lindner, Weber, Dämpfling, Hartig, Sommer;
unten v.l.n.r.: Weyerich, Kosian, Suffel, Schöll, Reichenbach, Müller, Niemann

Der charakterlich beispielhafte angehenden Eisenbahner aus Allersberg, der seine Karriere bei der dortigen DJK begonnen hatte, war ein Energiebündel, eben ein draufgängerischer, kraftvoller, dynamischer und taktisch disziplinierter Mittelfeldspieler, der Sonderaufgaben zuverlässig erledigte.

Sein Wechsel zum Club erfolgte letztlich durch den damaligen Amateurtrainer Hans Alt, der nebenbei für den Lehrlingssport bei der Bundesbahn zuständig war und dabei Schölls großes Talent entdeckte. Schließlich gelang es ihm, den jungen Spieler zu überreden, sein Glück beim Club zu probieren. Nach dem Gewinn der deutschen Jugendmeisterschaft 1974 schien Schölls Weg beim Club beendet zu sein. Von einem Profivertrag war jedenfalls nicht die Rede. Schließlich aber wurde Hans Tilkowski auf ihn aufmerksam und ließ ihn bei den Profis mittrainieren, wodurch er ihm später den Sprung in die erste Mannschaft doch noch ermöglichte. Trotzdem musste er sich weiterhin auf seine Ausbildung bei der Bahn und seinen Dienst am Bahnhof Dutzendteich konzentrieren, der wegen der häufigen Nachtschichten sogar manchmal den Besuch der Heimspiele des FCN verhinderte. Schöll erninnerte sich später: “Bei einigen großen Spielen musste ich am Bahnhof Dutzendteich die Fahrkarten der Clubfans zwicken, die mit dem Zug anreisten.” Längst glaubte er nicht mehr an eine Karriere im Profibereich. Doch 1975 kam seine Chance bei einem Pokalspiel gegen Fortuna Köln. Er nutzte sie und stand von da an regelmäßig in der ersten Mannschaft. Bald hatte er auch einen Vertrag. Parallel dazu half er häufig im Kaufhaus seiner Eltern in Allersberg aus, das er später übernehmen wollte.


Abbildung entnommen aus Club-Revue 10/78
Reinhold Schöll mit seiner damaligen Braut Rita im elterlichen Kaufhaus.

Abbildung entnommen aus Club-Revue 10/78
Immer wieder bekam es Schöll mit ehemaligen Cluberern zu tun.
Hier zum Beispiel im Spiel der Saison 1978/79 gegen Darmstadt 98 mit Manni Drexler ...


Abbildung entnommen aus Club-Revue 10/78
... oder hier in der Saison 1977/78 im Spiel gegen die SpVgg Bayreuth
mit Rudi Hannakampf
.

Anlässlich eines Zweitligaspiels gegen den FV Würzburg 04 im Januar 1978 schrieb der Kicker über ihn: “Schöll ist kein Filigrantechniker, keiner, der brilliant die Bälle verteilen kann. Aber er kann kämpfen und die anderen mitreißen!” Nach dem nächsten Spiel in Offenbach lobte Trainer Buhtz ihn und seine Kameraden: “Ich bin stolz auf diese jungen Burschen. Und besonders auf den überragenden Schöll!”

Abbildung entnommen aus Club-Revue 8/78
Szene aus einem Freundschaftsspiel gegen den VfB Stuttgart im Sommer 1978:
Reinhold Schöll im Zweikampf mit dem damaligen Stuttgarter Schorsch Volkert
.

Nach dem gelungenen Aufstieg 1978 durch ein 2:2 in Essen äußerte sich Schöll begeistert über Trainer Werner Kern: “Vielleicht klingt das jetzt langsam schon ein bisschen abgedroschen, aber wie uns der Trainer auf dieses Spiel heiß gemacht hat, so was hab ich noch nicht erlebt. Der hat in der Kabine bei der Mannschaftssitzung gesprochen, dass jedem von uns die Gänsehaut aufgestanden ist. Ohne den Trainer wäre es mit dem Aufstieg bestimmt nichts geworden.”

Abbildung entnommen aus Club-Revue 1/79
Szene aus dem Bundesligaspiel der Saison 1978/79 gegen Borussia Dortmund:
Reinhold Schöll im Zweikampf mit Siggi Held.


Abbildung entnommen aus Club-Revue 5/1979
Und hier aus der selben Saison ein Zweikampf mit Kevin Keegan vom HSV.

Im Pokalendspiel 1982 gegen den FC Bayern stand statt ihm völlig überraschend Norbert Schlegel in der Aufstellung. Erst um dreiviertel 12 erfuhr er, dass er nicht spielen würde. Schöll kommentierte das mit den Worten: „Für mich war das die größte Enttäuschung miener Laufbahn, denn nichts deutete auf diesen Wechsel hin, obwohl ich zugeben muss, dass ich zuletzt unter meiner Leistungsgrenze spielte. Mir war auch klar, dass ich nicht eingewechselt würde. Da bin ich nicht der Typ dafür. Ich muss mich in einem vollen Spiel systematisch steigern können und kann nicht auf Anhieb da sein.“ Auf Udo Klugs Eröffnung hin, entgegnete er ein kein Wort: “Auch das ist nicht meine Art. Ich werde es schon verkraften, aber das wird einige Bier brauchen.” So wurde er schon vor dem Anpfiff zum Pechvogel dieses Spiels. Udo Klug kommentierte den Fall so: “Das war, als hätte ich das meinem eigenen Sohn sagen müssen. Reinhold Schöll ist ein prächtiger Mensch. Ein echter Kumpel. Und ich war mir meiner Situation voll bewusst, aber ich wollte das Spiel gewinnen und war der Überzeugung, dass Schlegel in der Offensive mehr bringen würde, und außerdem setzte ich Stocker links ein, da war kein Platz für Schöll mehr da. Aber in einem Gespräch von Mann zu Mann werde ich alle Vorbehalte aus der Welt schaffen. Schöll ist mir viel zu wertvoll, als dass ein Rest von Groll übrigbleiben dürfte!”

Abbildung entnommen aus Kicker/Sport-Magazin 36/82
Empfang der Vize-Pokalsieger 1982 auf dem Balkon des Rathauses:
v.l.n.r.: Herbert Heidenreich, Udo Klug, Norbert Eder, Reini Hintermaier, Reinhold Schöll, Jürgen Täuber, Thomas Brunner, Reinhard Brendel, Michael A. Roth, Peter Schönlein; am Mikrofon: Bürgermeister Prölß.

Nach der Abstiegssaison 1983/84 endete sein Engagement beim Club aus gesundheitlichen Gründen.