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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Waldemar Schweinberger

geboren am 28.3.1930;

Schweinberger absolvierte von 1953 bis 1961 153 Oberligaspiele für den Club, in denen ihm 40 Treffer gelangen. Der Schwabacher Ballschlepper, der bei Weihnachtsfeiern auch regelmäßig in von Club-Jugendleiter Andreas Weiß verfassten Theaterstücken auf der Bühne stand, war Lehrer von Beruf und verdiente sich im Spiel häufig die Fleißnote 1.

Schweinberger kam vom TSV 04 Schwabach zum Club.

Neben seiner Fußballkarriere war er als Volksschullehrer tätig und unterrichtete an der Volksschule Regenbogenstraße in der Gartenstadt.

Im Frühjahr 1954 musste sich Schweinberger einer Meniskusoperation unterziehen, die ihn monatelang außer Gefecht setzte. Nach Saisonende stellte die Vereinszeitung fest: “Schweinberger besaß die Fähigkeit, seine Spielkunst und seine Schusskraft von Spiel zu Spiel steigern zu können, so dass auch späterhin sein Platz in der ersten Mannschaft als gesichert zu betrachten ist.”

Im Oktober 1954 meldete die Vereinszeitung: “Der Bundestrainer hat unsern Spieler Schweinberger zu einem Kursus für Nachwuchsspieler geladen. Schweinberger ist Junglehrer. Mit Mühe und Not und erst durch die Vermittlung einer höheren Stelle ist es gelungen, einen achttägigen Urlaub für den Kursisten zu erlangen. Wir gönnen dem jungen Mann den Vorzug, ein Ausgewählter zu sein. Sollte er im Sinne Herbergers einschlagen, was wir jedoch bezweifeln, da er die Folgen seiner schweren Operation gar noch nicht völlig überwunden hat, so würden seiner Nominierung große Hindernisse, die mit seinem Lehrerberuf zusammenhängen, im Wege stehen. Sein gegenwärtiger Urlaub war nur ein einmaliger und ausnahmsweiser. Wir wissen aber, dass die Spieler der Nationalmannschaft für die Vorbereitung und zu den Reisen in fremde Länder viel Zeit opfern müssen, die ein gewöhnlicher Sterblicher nicht aufbringen kann. Ein Lehrer bringt sie, außer in den großen Ferien, keineswegs auf. Die Frage, die sich Schweinberger zu stellen hat, soll er sich seinem Beruf entfremden, um außer für seinen Verein auch noch für den DFB tätig zu sein, ist für ihn nicht schwer zu beantworten.”

Während des Amerikaufenthalts des 1. FCN im Jahr 1955 fuhr die Mannschaft eines abends in Privatautos nach Hause. Der Weg führte auch durch den Lincoln-Tunnel, für den jeder Wagen einen Tunnelzoll entrichten musste. Als die Zolleinnahmestelle in Sicht kam, wühlte Max Morlock plötzlich aufgeregt in den Taschen und zog nach langem Suchen einen Schein heraus, den er als seinen Impfschein erklärte. „Gottseidank!“ sagte er. „Hätt ich ihn nicht dabei, käm ich erbarmungslos in die Quarantäne!“ „O mei“, stöhnte da der Waldi Schweinberger, „ich hab meinen Impfschein daheim gelassen. so was Blödes!“ „Mensch“, sagte Morlock, „los versteck dich, eh sie dich schnappen! Wer weiß, wann du sonst wieder rauskommst?“ Also kroch Schweinberger unter den hinteren Sitz, machte sich klein und wurde mit Decken zugedeckt. Nach rund vier Kilometern holte man ihn wieder heraus. Er schwitzte wie verrückt und war völlig zerknittert. „Was hast denn eigentli ghabt?“ fragte Morlock unschuldig, „Den Impfschein hättst doch garnet braucht!“

Nach seiner aktiven Zeit beim Club spielte Schweinberger noch eine Saison für die SpVgg Fürth und war danach zehn Jahre lang Spielertrainer beim FC Stein.

Anlässlich der Affäre um Manager Edgar Geenen, der im Oktober 2001 einen Teil der Spieler des 1. FCN als „Dreck“, „Abschaum“ und „Aussätzige“ beschimpfte und davon träumte, ihnen eins „in die Fresse zu hauen“, schrieb Schweinberger folgenden Leserbrief an die NZ: „Schuld daran ist Klaus Augenthaler, der seine Spieler nicht richtig behandeln kann. So ein Trainer ist fehl am Platz: Er sollte sofort zurücktreten. Warum haben verschiedene Spieler keine Lust mehr? Augenthaler kennt nur einige Lieblinge, die er jedesmal, auch wenn sie schlecht spielen, immer wieder aufstellt, und sie dann während des Spieles wieder austauscht. Wer lässt es sich schon gefallen, dass dauernd an ihm rumgenörgelt wird? Wenn ich schon ein guter Trainer sein will, muss ich dafür sorgen, dass die Spieler mit Freude dabei sind. Nicht ein Mal aufstellen und dann beim zweiten oder dritten Mal gleich wieder in die Amateurmannschaft verdammen. Was macht Augenthaler? Er bringt Hobsch höchstens in der 89. Minute. Was soll das? Was macht er mit Leitl und vor allem Störzenhofecker? Das sind Stützen, auf die er sich verlassen kann. Ausgerechnet Spieler wie Störzenhofecker zu verdammen, grenzt an bodenlose Unverschämtheit. Um Spieler wie Leitl, Störzenhofecker, Hobsch, Kampa und Driller sollte der Trainer eine Stammelf aufbauen. Die Spieler sind nicht so schlecht, wie Sie tun, Herr Augenthaler. Sie bräuchten nur ihre Unterstützung. Was Sie jetzt getan haben, zeugt von fehlender Psychologie. Solche Bestrafung, wie Herr Geenen und Sie es wollen, ist fehl am Platze. Ich war ab 1952 fast zehn Jahre beim FCN, spielte oft in der ersten Mannschaft mit Herbolsheimer, Morlock, Schade und Winterstein im Sturm. Waldemar Schweinberger, Nürnberg“.