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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Jürgen Täuber

geboren am 12.4.1955;

Täuber spielte von 1976 bis 1978 43mal in der Zweitligamannschaft des Club und schoss dabei 1 Tor. Von 1978 bis 1984 absolvierte er 123 Erstligaspiele und erzielte dabei 3 Treffer. In der Saison 1979/80 kamen noch einmal 36 Zweitligaspiele dazu, wobei ihm wiederum 1 Tor gelang. Insgesamt trug er 420mal das Clubtrikot.


Abbildung entnommen aus Club-Revue 11/78
Klaus und Jürgen Täuber mit ihrem Vater im Geschäft der Eltern
in der Drausnickstraße in Erlangen
.

Seine Karriere begann bei der SpVgg Erlangen. Für 30 000 Mark holte der Club ihn und seinen Bruder Klaus 1976 nach Nürnberg. Ohne Klaus wäre er wahrscheinlich nie geholt worden. Zwar war er eine Stütze der SpVgg, doch Klaus - der damals noch in der Jugend spielte - schoss unzählige Treffer, die den Club erst auf die beiden aufmerksam werden ließen. Eine Ausbildung hat er nie durchlaufen. Nach der Schule ging er zur Bundeswehr, und direkt danach unterschrieb er beim FCN.

Es dauerte aber ein halbes Jahr, bis er den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hatte. Wie immer im Fußball, gehörte auch einiges Glück dazu. Als Peter Stocker im letzten Spiel der Vorrunde 1976/77 in Hof vom Platz gestellt wurde, nutzte Täuber seine Chance und avancierte in der Folgezeit auf einer für ihn völlig ungewohnten Position zum Stammspieler. Gerade seine Vielseitigkeit machte ihn für den Club zu einem ungemein wertvollen Mann.

Zu Beginn der Saison 1977/78 musste er aber auch die Kehrseite des harten Profi-Konkurrenzkampfes kennenlernen. Eine Darminfektion mit anschließender Kreislauferkrankung warf ihn zurück, und er musste froh sein, bei den Erfolgen der Mannschaft wenigstens auf der Bank zu sitzen.  Danach wurde er öfter und öfter eingewechselt, bis er schließlich nach einer achtwöchigen Sperre von Petrovic wieder Chancen erhielt, ganze Spiele mitzumachen.

Auch die Saison 1978/79 begann für ihn verheerend. Schon nach dem zweiten Spiel beim VfB Stuttgart schien sie für ihn gelaufen zu sein. Sein junger Gegenspieler Beck zog sich gegen ihn so gut aus der Affäre, dass Werner Kern ihn nicht einmal mehr auf die Auswechselbank setzte. “Ich war abgeschrieben”, erinnerte er sich, “umso mehr freute es mich, dass mir Robert Gebhardt Vertrauen schenkte und ich ihn nicht enttäuscht habe.” Der Trainerwechsel führte schließlich dazu, dass Täuber wie Phönix aus der Asche auferstand. “Natürlich gehörte auch eine Portion Glück dazu”, gestand er bescheiden. Doch der Typ, der aufgibt, war er noch nie: “Resignieren gibt es nicht!”

Neben dem Fußball unterstützte er regelmäßig seinen Vater in dessen Lotto-/Toto-Geschäft oder in einem der beiden Täuberschen Supermärkte in Erlangen.

Im Herbst 1978 hatten er und sein Bruder Klaus Glück im Unglück, als ihr Wagen auf der Fahrt zum Training unverschuldet in einen schweren Unfall verwickelt wurde und Totalschaden erlitt. Klaus musste die Zunge genäht werden, Jürgen hatte eine Platzwunde an der Stirn.


Abbildung entnommen aus Club-Revue 11/78
Jürgen Täuber bei der Aufstiegsfeier 1978 auf dem Hauptmarkt.
Links sind Oberbürgermeister Urschlechter und Dieter Lieberwirth zu erkennen.


Abbildung entnommen aus Club-Revue 5/1979
19. Mai 1979 - ein denkwürdiges Datum:
Der Club schlägt die Bayern mit 4:2.
Eines der packendsten Duelle lieferten sich Jürgen Täuber und Karl-Heinz Rummenigge.

Zwischenzeitlich war er an Schalke 04 ausgeliehen, von wo er zur Saison 1981/82 zurückkehrte, nachdem er dort gute Leistungen gebracht hatte. Präsident Michael A. Roth meinte dazu: “Ich bin froh, dass wir da geschaltet haben und er wieder bei uns ist. Wenn er auch aus Erlangen kommt, ist er schließlich doch einer aus unseren Reihen.”

Im Oktober 1982 schrieb der Kicker über ihn: “Er ist für Udo Klug der Mann für alle Fälle.” Und sein Mannschaftskamerad Reini Hintermaier lobte ihn: “Er hält sich konsequent an die Aufgabe, die ihm der Trainer stellt, ist aggressiv, zweikampfstark und drahtig.”

Im Dezember 1982 erlebte er ein schönes Beispiel schiedsrichterlicher Idiotie. Der Kicker schrieb anlässlich des Spiels bei Bayern München, das der Club knapp mit 0:1 verlor, nachdem ihm ein klarer Elfmeter, den Augenthaler an Heidenreich verschuldet hatte, verwehrt blieb: “Zum Vorwurf muss man dem Schiedsrichter (Redelfs) etwas machen: Unmittelbar nach einem Schuss von Täuber pfiff er die Partie ab. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Nürnberger ins Tor getroffen hätte. Etwas mehr Fingerspitzengefühl sollte ein FIFA-Schiedsrichter schon haben.” Tja, mehr Fingerspitzengefühl - oder weniger Parteilichkeit? Schließlich ging’s ja gegen die Bayern.

Der älteste der drei Täuber-Brüder aus Erlangen machte sich einen Namen als giftiger Terrier, der den gegnerischen Spielmacher übers gesamte Spielfeld hetzte. Er selber gestand später: „Mit Ewald Lienen hatte ich die meisten Schwierigkeiten.“

Abbildung entnommen aus Kicker/Sport-Magazin 34/82
Pokalhalbfinale gegen den HSV 1982 - Endstand 2:0:
Jürgen Täuber wird von Manfred Kaltz und Ditmar Jakobs zu Fall gebracht.
Den fälligen Elfmeter verwandelte Weyerich zum 1:0.
Im Hintergrund Herbert Heidenreich.

Abbildung entnommen aus Kicker/Sport-Magazin 36/82
Empfang der Vize-Pokalsieger 1982 auf dem Balkon des Rathauses:
v.l.n.r.: Herbert Heidenreich, Udo Klug, Norbert Eder, Reini Hintermaier, Reinhold Schöll, Jürgen Täuber, Thomas Brunner, Reinhard Brendel, Michael A. Roth, Peter Schönlein; am Mikrofon: Bürgermeister Prölß.

Nach dem Abstieg 1984 ging er zum FC Bamberg. Danach spielte er noch einige Jahre in Starnberg, bevor er in die Immobilienbranche wechselte.