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                        Norbert “Katsche” Wagner   Abbildung entnommen aus Haala: Der Club
 geboren am 12.4.1961;Wagner absolvierte in der Saison 1984/85 25 Zweitligaspiele für den Club. Von 1985 bis 
                            1988 wurde er 67mal in der ersten Liga eingesetzt. Seine Fußballkarriere startete der in Sulzbach geborene begeisterte Schafkopfkartler erst mit 12 Jahren beim TV Sulzbach. Mit 19 wechselte er nach Amberg. 
                            Seinen Spitznamen erklärte Katsche folgendermaßen: “Es hat nichts mit dem früheren Bayern-Star Katsche Schwarzenbeck zu tun. Meine Mannschaftskameraden tauften mich 
                            so wegen meiner berüchtigten Grätsche, die Ähnlichkeit mit der des russischen Turners Katschow hat.” Zu Saisonbeginn 1984/85 wurde er vom FC Amberg, wo er unter Steff Reisch trainiert 
                            hatte, auf Initiative von Fritz Popp zum Club geholt. Ihm gelang in dieser Saison ein geradezu sagenhafter Sprung nach vorn. Die Umstellung vom Mittelfeldspieler in der 
                            Landesliga zum Außenverteidiger in der 2. Bundesliga schaffte er spielend. Im linken hinteren Mittelfeld fand er seinen Idealposten – nicht zuletzt auch deshalb, weil er ein 
                            unkomplizierter Sportler war, ein echter Oberpfälzer eben, der seinen Mann steht, wenn er sich für eine Sache entschieden hat. Typisch auch seine Äußerung: “Konditionell hatte 
                            ich eigentlich nie Probleme. Ich hatte mir das alles viel schlimmer vorgestellt.” Seine Spezialität waren schnelle Vorstöße auf der linken Seite. Wenn er anzog und zum Flanken 
                            ansetzte, wurde es für den Gegner meist sehr gefährlich. Wagner war eben ein begnadeter Vorbereiter. Der Spieler, den auf dem Platz Einsatz und Verantwortungsbewusstsein auszeichneten, 
                            passte sicherlich ganz und gar nicht in das vielen Profis anhaftende Klischee. Er wollte nicht „Profi um jeden Preis“ sein, sondern „solange spielen, wie es mir Spaß macht“. Und 
                            Spaß bereiteten ihm auch andere Dinge als der Fußball – vor allem das Leben in seiner Heimatgemeinde Großenfalz, wo er gern ausritt, im väterlichen Gasthaus „Wagner Sepp“ 
                            als Schankkellner aushalf, auf dem elterlichen Bauernhof mitarbeitete oder zu einem Ausflug in den Bayerischen Wald aufbrach. Dieses Fleckchen Erde war „seine 
                            Umgebung“, in der er sich mindestens so wohl fühlte wie in einer ausverkauften Bundesligaarena. Darum nahm er auch gern die 57 Kilometer in kauf, die er fast täglich 
                            zweimal von daheim aus zum Training und wieder zurück abspulen musste. “Nicht so tragisch, in 30 Minuten bin ich zuhause. Ich nehme lieber die Fahrerei in Kauf, anstatt in 
                            die Großstadt zu ziehen”, wiegelte er ab, wenn er darauf angesprochen wurde.   Abbildung entnommen aus Der Club 11/87 
                            Katsche Wagner auf seinem Pferd Rocky Ein Leben in der Großstadt liebte er genauso wenig wie ein Trainingslager im Ausland. Kein Wunder also, dass er sich schon manchmal Gedanken machte, mit dem Profifußball 
                            aufzuhören. Doch der Club und Heinz Höher mochten auf die Dienste des defensiven Mittelfeldspielers, der auf seiner Position jahrelang „eine Bank“ war, nicht verzichten. So 
                            blieb der gelernte Landwirt bei der Stange, als gewährleistet war, dass er alle seine Wünsche unter einen Hut bringen konnte.  Nach drei Jahren in der ersten Liga scheiterte eine Vertragsverlängerung am Finanziellen. 
                            Wagner war nicht bereit zu akzeptieren, dass Spieler, die neu aus der zweiten Liga verpflichtet wurden, wesentlich mehr verdienen sollten als er, der schon eine reichhaltige Erstligaerfahrung besaß. 
                            Sein weiterer sportlicher Weg führte ihn zu Blau-Weiß Berlin und zur SpVgg Bayreuth. Seither betreibt der eingefleischte Antialkoholiker und Nichtraucher das von seinem Vater 
                            übernommene Wirtshaus bei Sulzbach-Rosenberg, dessen Küche und Gastlichkeit nur empfohlen werden kann. Vom Fußball hat er sich völlig verabschiedet. “Radlfahren” und 
                            Reiten sind seine Lieblingsaktivitäten im sportlichen Bereich.   
                            Norbert Wagner vor seinem Wirtshaus. Die Aufnahme entstand im September 2003 anlässlich des Besuchs einer Abordnung der “Internettis”.
   Früher Profi, heute Wirt: Norbert Wagner 2003.
 
                            Nach seiner Meinung zum Club von heute befragt, hält er mit Kritik nicht hinter dem Berg: “Die müssen mehr kämpfen! Wenn’s mal nicht so läuft, kann man nur über den Kampf 
                            zum Spiel finden. Das war früher bei mir schon genauso.” Außerdem wünschte er sich, dass beim FCN wieder mehr auf heimische Spieler und deutsche Fußballtugenden gesetzt 
                            würde: “Der südländische Typ ist klasse, solange alles läuft. Wenn nicht, verliert er schnell die Lust.” Auch an die Fans richtet er einen Wunsch: “Wenn die da unten schlecht spielen, ruhig mal 
                            pfeifen! Das kann viel bewirken! Und schließlich hat ja jeder Zuschauer auch einen Haufen Geld bezahlt, für das er was verlangen kann.”    | 
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